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Hans Georg Nägeli

Der Schweizer Sängervater

Pionier und Wegbereiter
kultureller Teilhabe​

Hans Georg Nägeli praktizierte und propagierte Musik nicht nur als autonome Kunst, sondern pflegte und förderte auch eine soziale Praxis der Musik als Mittel der Menschenbildung. Er gilt heute als Pionier und Wegbereiter kultureller Teilhabe und ist in diesem Sinne eine überaus moderne Person.

Mit seiner musikalischen Leihbibliothek und einem Verlag förderte Hans Georg Nägeli die Hausmusik, die damals vorherrschende musikalische Praxis des aufkommenden Bürgertums. Er komponierte für Ensembles je nach Besetzung und Vorkenntnissen und ermöglichte damit das gemeinsame Musizieren im Sinne moderner kultureller Teilhabe. Er komponierte mehrstimmige Lieder für Laienchöre. Diese Chorlieder verbreiteten das gemeinschaftliche Singen ausserhalb der Kirche in der Schweiz und Europa.

Hans Georg Nägeli initiierte auch die ersten öffentlichen Männer-, Frauen- und Kinderchöre in der Schweiz. Neben den Schützen- und Turnvereinen gehören diese Gesangsvereine bis heute zum republikanischen Erbe der Schweizer Zivilgesellschaft. Als Gründer des Singinstituts mit Frauen- und Mädchenchören förderte Hans Georg Nägeli die Teilhabe von Frauen am gesellschaftlichen und kulturellen Leben, die bis dahin weitgehend Männern vorbehalten war. Und als Zürcher Erziehungsrat entwickelte er die Gesangsbildung nach Pestalozzi’schen Grundsätzen. Als Musikpädagoge wollte er Menschen sowohl durch Musik bilden als auch zur Musik führen.

Hans Georg Nägeli – Büste Reformierte Kirche Wetzikon